Seborrhoe

Auch genannt: Primäre idiopathische Seborrhoe, Seborrhoeische Dermatitis

Abb. 1: Schuppenbildung bei primärer Seborrhoe

Abb. 1: Schuppenbildung bei primärer Seborrhoe

Was ist Seborrhoe?

Die primäre idiopathische Seborrhoe gehört zu den vererblichen Hautbildungsstörungen bei Hund und sehr selten auch bei der Katze. Da sie erblich bedingt ist, zeigen befallene Tiere schon im Welpenalter die ersten klinischen Symptome, die sich mit zunehmendem Alter verstärken und oft durch bakterielle Sekundärinfektionen kompliziert werden. Am häufigsten sind Cocker Spaniel, West Highland White Terrier, Englische Springer Spaniel, Basset Hounds, Englische Setter und Labrador Retriever betroffen.

Bei Cocker Spaniel konnte man durch Studien nachweisen, dass die Hautneubildung viel schneller abläuft als bei gesunden Hunden. Neue Hautzellen werden bei diesen Tieren innerhalb von 8 Tagen anstatt innerhalb von 21 Tagen gebildet. Die Talgdrüsen bilden vermehrt Hautfette, was zu fettiger Haut, fettigem Haarkleid und Ansammlung von Ohrschmalz in den äußeren Gehörgängen führt.

Sie ist keine Erkrankung, die von Anfang juckend ist, doch können Sekundärinfektionen mit Bakterien oder Hefepilzen starkem Juckreiz hervorrufen.

Abb. 2: festhaftende Krusten bei primärer Seborrhoe

Abb. 2: festhaftende Krusten bei primärer Seborrhoe

Neben dieser vererblichen primären idiopathischen Seborrhoe gibt es die sekundäre Seborrhoe. Diese Form ist eine Folgeerkrankung und tritt im Zusammenhang mit vielen anderen entzündlichen Erkrankungen, wie z.B. Allergien oder auch hormonellen Erkrankungen auf. Wird die Grunderkrankung diagnostiziert und erfolgreich behandelt, verschwindet die sekundäre Seborrhoe wieder.

Wie sieht Seborrhoe aus?

Schuppenbildung ist das Hauptsymptom der Seborrhoe; diese können als trockene (Abb. 1 und 3) oder fettige Schuppen in Erscheinung treten, wie auch die Hautoberfläche eher trocken oder mehr fettig sein kann. Das Haarkleid kann stumpf und spröde oder fettig-ölig sein. In manchen Fällen schilfern die Hautzellen nicht ab und man sieht bräunliche Krusten auf der Hautoberfläche (Abb. 2). Viele Tiere haben einen starken Körpergeruch.

Wie wird sie diagnostiziert?

Seborrhoe ist eine Diagnose, die sich aus den Symptomen und der Krankengeschichte des Patienten ergibt. Wird eine primäre Seborrhoe vermutet, sollten Hautbiopsien genommen werden. Ist eine sekundäre Seborrhoe wahrscheinlich, sollte die Suche nach der Grunderkrankung mittels spezieller Blutuntersuchungen, Allergiediagnostik oder Hormontests eingeleitet werden.

Wie wird sie behandelt?

Abb. 3: Schuppenbildung bei sekundärer Seborrhoe

Abb. 3: Schuppenbildung bei sekundärer Seborrhoe

Die primäre Seborrhoe ist nicht heilbar und erfordert lebenslange, symptomatische Behandlung. Mit speziellen Shampoos versucht man, ein normales Hautbild und Haarkleid wieder herzustellen. Je nachdem, welche Veränderungen vorliegen, kommen entfettende, feuchtigkeitsspendende, schuppenlösende oder/und antimikrobielle Shampoos zum Einsatz. Mit Medikamenten in Tablettenform versucht man, die vermehrte Bildung von Hautzellen zu reduzieren und den Hautzellen die Möglichkeit zu langsamer Reifung zu geben.

Die sekundäre Seborrhoe behandelt man am besten, indem man die zugrunde liegende Erkrankung diagnostiziert und behandelt. Wenn z.B. ein Hund diese Erkrankung aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion entwickelt, bekommt er Schilddrüsenhormone, um wieder ein normales Hautbild und Haarkleid herzustellen. Eine Shampoobehandlung kann diesen Prozess deutlich unterstützen und beschleunigen.

In jedem Fall muss durch eine zytologische Untersuchung das Vorhandensein von Sekundärinfektionen mit Bakterien oder Hefepilzen abgeklärt werden, um eine entsprechende Behandlung einleiten zu können.

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